In vier bis acht Monaten, je nach Lage, Temperatur und Sorte, reifen aus der befruchteten Kakakoblüte die schweren, 15 bis 25 Zentimeter langen Kakaofrüchte – zuckerrübengroße längliche Gebilde, die zuerst grün sind und sich dann gelb, gelbrot oder rotbraun violett färben.

Mit dem Öffnen einer Kakaofrucht kommt die ganze Natur eines Genusses ans Tageslicht – nur schmecken und riechen kann man das noch lange nicht. Es fehlen noch Verarbeitungsschritte, die das Aroma erst richtig erschließen.

Geerntet werden sie, vom Boden aus mit Macheten und langen, mit scharfen Messern bestückten Bambusstangen. Anschließend müssen die frischen Schnittstellen sorgsam versiegelt werden, damit sich neue Blüten bilden können. Überreife Früchte lösen sich übrigens nie allein vom Kakaobaum. Eine natürliche Fortpflanzung kann nur erfolgen, wenn Tiere die Früchte fressen und dabei Samen verstreuen. Seit eh und jeh ist und bleibt die Kakaoernte Handarbeit.


Je nach Anbauland, Kakaosorte und Bodenbeschaffenheit sind die Erträge sehr unterschiedlich. Je Baum und Jahr werden zwischen 20 und 50 Früchte geerntet. Im vierten Lebensjahr liefert ein Kakaobaum etwa 300 Gramm Rohkakao. Zwischen dem 10. und dem 40. Jahr liegen die größten Ernteerträge mit mehr als zwei Kilogramm im Jahr. Danach nehmen die Erträge jährlich ab, so dass die Bäume durch neue ersetzt werden müssen.

Kakaofrüchte wiegen zwischen 300 und 500 Gramm und haben eine höckerige, geriefte oder glatte Fruchtschale. In ihrem Inneren enthalten sie – eingebettet in ein süßsäuerliches weißes Fruchtmus – die Pulpa – längliche, mandelförmige Samen: aus denen später die Kakaobohnen werden.