Mit dem Adventskalender in die Vorweihnachtszeit

Adventskalender gehören in die Vorweihnachtszeit wie Nikolaus, der Adventskranz mit seinen vier Kerzen, weihnachtliches Gebäck und der Weihnachtsschmuck an den Fenstern. Besonders für Kinder läutet der Adventskalender alljährlich die „heiße Phase“ der Vorweihnachtszeit ein. Zum 1. Dezember schmücken die bunten Kalender die Wände und jeden Morgen wird ein neues Türchen geöffnet. Im Jahr 2019 hatten zwei Drittel der Bundesbürger einen Adventskalender – entweder einen gekauften, einen selbstgemachten oder einen digitalen.

Geschichte:
Die Tradition des christlichen Brauchs geht zurück bis zu Luther und der Reformation im 16. Jahrhundert. In dieser Zeit setzte sich der 24. Dezember als Tag der Festtagsgeschenke durch und in wohlhabenderen Familien wurde vom 1. Dezember bis zum 24. an jeden Tag ein Lebkuchen gereicht. Und wo es für Lebkuchen nicht reichte, wurden mit Kreide Striche an die Wand gemalt. Später hängte man zum Beispiel 24 Bilder auf, die die Tage bis zum Heiligen Abend symbolisierten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgten die ersten gedruckten Adventskalender. Hinter jedem Türchen verbarg sich ein Bild. Beliebt war es, diese Bilder auf transparentes Pergamentpapier zu drucken und die Kalender an Fenstern aufzuhängen. So erstrahlten die Bildchen durch das einfallende Tageslicht. Zu dieser Zeit kamen auch Abreißkalender auf oder einzelne Bildchen, die in ein dazugehöriges Album eingeklebt werden konnten.

Adventskalender mit Schokolade
Den ersten Adventskalender mit Schokolade brachte im Jahr 1938 die in Dresden ansässige Firma PEA C.C. Petzold & Aulhorn auf den Markt. Doch erst nach dem zweiten Weltkrieg Ende der 50er Jahre im 20. Jahrhundert verbreitete sich der Schokolade-Adventskalender. Hinter den 24 Türchen sind seitdem oftmals sowohl kleine Bildchen als auch die dazu passende Schokoladenform zu finden. Zum Beispiel eine Glocke, ein Engel oder der Nikolaus. Nach einer Umfrage von YouGov (2019) ist Schokolade für 68 Prozent der Männer und 61 Prozent der Frauen in Deutschland die beliebteste Adventskalender-Füllung.

Doch wie kommt die Schokolade in den Adventskalender?
Die Herstellung der Adventskalender mit den kleinen süßen Vorfreuden auf Weihnachten ist anspruchsvoll und Millimeterarbeit. Die Türchen, die Formen und der Inhalt müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein.
Ein Verfahren dafür ist, dass die flüssige Schokolade direkt in die 24 kleinen Formen des Trägers aus Kunststoff gegossen werden. Wenn sie ausgekühlt und fest geworden ist, erhalten die Träger mit der Schokolade das weihnachtliche Gewand mit den 24 Türchen.
Andere Hersteller setzen auf 24 einzeln verpackte kleine Freuden aus Schokolade. Bei der Sortierung helfen oft Roboter, die in Windeseile jede einzelne Köstlichkeit vorsichtig in das vorgesehene Fach legen. Nach dieser Sortierung erfolgt auch hier die weihnachtliche Umverpackung.
Ob gekauft oder selbst gemacht: Adventskalender schenken jeden Tag Freude in der Vorweihnachtszeit. Und Schokolade sollte dabei nicht fehlen.

 

 
Bildquellen:
Bild 1: ©avian/adobestock