Von der Blüte zur Kakaobohne zur Schokolade
Die Blüte
Alles beginnt mit einer kleinen Blüte, die direkt am Stamm eines Kakaobaumes sprießt und für kurze Zeit, oft nur wenige Stunden, aufblüht. Nur in diesem Zeitfenster kann sie bestäubt werden, damit die Früchte entstehen können. Die Bestäubung übernehmen entweder bis zu drei Milimeter kleine Mücken oder die Kakaobauern selbst, die die Blüten von Hand mithilfe eines Pinsels zu bestäuben. Aus der bestäubten Blüte wächst in rund sechs Monaten die stattliche Kakaofrucht heran, während gleichzeitig auch die nächsten Blüten
Die Frucht
In den rund 500 Gramm schweren, ovalen Kakaofrüchten liegen, eingebettet in das weiße, saftige und süßlich-frisch schmeckende Fruchtfleisch, rund 50 Samen. Sie werden in der Regel mit der Hand aus der aufgeschlagenen Kakaofrucht entnommen. Die frischen Samen sind cremefarben mit einem violetten oder rötlichen Schimmer – Samen und Fruchtfleisch bilden
Von Samen zur Kakaobohne
Die Transformation vom Samen hin zur Kakaobohne erfolgt nach der Ernte während der Fermentation. Sie ist gleichzeitig der erste und wichtigste Schritt hin zur Bildung des typischen Kakaoaromas. Während der Fermentation gärt die Pulpe entweder traditionell
bedeckt mit Bananenblättern oder in flachen Holzkisten für bis zu sieben Tagen. Dabei wird das zuckerhaltige Fruchtfleisch zersetzt und löst sich von den Samen ab. Die Samen verlieren durch den Gärungsprozess die Keimfähigkeit. So wird die spätere Kakaobohne lagerfähig. Erst nach der Fermentation heißt der frühere Samen dann Kakaobohne. Sie hat Bitterstoffe abgebaut und die Farbe ist bereits dunkler. Allerdings riecht die Bohne noch ein wenig säuerlich. Zur Trocknung werden die noch feuchten Bohnen auf Matten ausgelegt und von der tropischen Sonne getrocknet.
Die Röstung
Beim Röstvorgang bilden sich die bis zu 400 verschiedenen Kakaoaromen aus. Das bedeutet, dass der Röstprozess direkten Einfluss auf das spätere Schokoladenprodukt hat und die Länge und Temperatur nach dem gewünschten Endprodukt bestimmt wird. Besonders hochwertige Kakaosorten werden zum Beispiel kürzer und bei geringeren Temperaturen
Das Mahlen
Auf dem Weg zum Schokoladenprodukt heißt es nun endgültig Abschied nehmen von der Bohne. Nachdem sie schon zu Nibs zerkleinert worden sind, werden diese nun fein zermahlen.
Fakten zur Kakaobohne:
- Kakaobohnen sind die Samen aus der Kakaofrucht
- Kakaobohnen bestehen zur Hälfte aus Kakaobutter und sind reich an wertvollen Polyphenolen
- Nach der Ernte vergären die Samen zum Beispiel in Bananenblätter eingebettet bis zu sieben Tage lang. Während dieser Fermentation bilden sich wichtige Aromen
- Getrocknete Kakaobohnen werden in 65-Kilogramm-Säcken aus den Anbauländern nach Europa und Nordamerika zur Weiterverarbeitung exportiert
- Geröstete Kakaobohnen enthalten rund 400 verschiedene Aromen
- Für eine Tafel Schokolade (100 Gramm) werden rund 50 Kakaobohnen verarbeitet
Mehr zum Kakaobaum erfährst du hier
Bildnachweise
Header: © Crustoff/stock.adobe.com; Foto „Blüte“: Jochen Weber; Bewegtbild „Frucht“ und „von Samen zur Bohne“ und das Foto „von Samen zur Bohne“: BDSI; Fotos „der Weg“: BDSI; Videos „Röstung“ und „Conchieren“: BDSI; Foto „Mahlen“: Tim Weiffenbach.