Für Dich erklärt: Die Schokoladen-Verpackung
In Familien und auf Kindergeburtstagen ist das Spiel „Schokolade auspacken“ ein Hit. Dabei wird eine Tafel Schokolade zusätzlich mit Zeitungs- oder Geschenkpapier eingepackt und zugeschnürt. Alle Mitspielenden sitzen an einem Tisch um das begehrte Paket herum und würfeln der Reihe nach. Wer eine „sechs“ schafft, muss sich erst eine Mütze, Schal und Handschuhe anziehen und dann versuchen mit Messer und Gabel das Paket zu öffnen. Sobald ein anderer Mitspieler eine „sechs“ gewürfelt hat, müssen Mütze, Schal und Handschuhe schnellstmöglich weitergegeben werden, denn dann hat der andere die Chance auf das erste Stück Schokolade. Sobald es gelungen ist, die Schokolade vollständig auszupacken, darf jeder mit Messer und Gabel ein Stückchen abschneiden, bis die Tafel vollständig gegessen ist. Bei dem Spiel sind Action und vor allem viel Spaß garantiert.
Die Hersteller von Schokolade verfolgen mit ihren individuellen Verpackungen natürlich andere Ziele, die Verpackungsunterschiede der einzelnen Produkte spiegeln die Vielfältigkeit des Angebots. So aufwendig und vielstufig der Herstellungsprozess von Schokolade ist, so wichtig ist die Verpackung. Sie muss eines ganz sicher erfüllen: die Schokolade schützen. Und zwar vor Verunreinigungen von außen, vor Licht, vor Feuchtigkeit, vor Schädlingen und vor Kohlenwasserstoffen wie MOSH und MOAH, die in die Schokolade migrieren könnten. Des Weiteren sollten die ausgewählten Verpackungsmaterialien möglichst leicht, gleichzeitig stabil und recyclingfähig sein. So kommt die leckere Schokolade sicher im Handel und beim Verbraucher an.
Die klassische 100-Gramm-Schokoladentafel wird einfach oder doppelt verpackt. Dabei kommt eine Kombination aus Aluminium mit Papier oder Pappe zum Einsatz. Die Schokolade wird zunächst in Aluminiumfolie gewickelt und anschließend mit Papier oder Pappe umhüllt. In den letzten Jahren hat sich die Verpackung allerdings gewandelt. Die Entwicklungen gehen hin zu speziell beschichteten Papier-Lösungen oder alternativen Kunststoffen. Moderne Verpackungen setzen auf recyclingfähige Kunststoffe wie Polypropylen, das auch bei vielen Schokoladen-Riegeln zum Einsatz kommt.
Die Verpackung hat noch eine weitere, wichtige Funktion: Information & Kommunikation, denn das Auge isst ja bekanntlich mit. Das Schokoladen-Regal im Supermarkt ist bunt. Die Produkte unterscheiden sich in Packungsgrößen, Formen und Farben und ermöglichen Verbrauchern so eine gezielte Wahl. Neben den Markennamen, Markensymbolen und -logos der Hersteller finden sich oft Abbildungen des Produktes auf den Verpackungen. Darüber hinaus finden sich wichtige Informationen wie: Schokoladensorte, Zutatenliste, Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargennummer, Angaben zum Hersteller und Nährwertangaben sowie Nachhaltigkeitssiegel. Verpackungen bieten also auch einen Kompass durch die Vielfalt der Angebote.
Verpackungen können auch Stimmungen hervorrufen und Erinnerungen wecken. Zur Vorweihnachtszeit beispielsweise spielen traditionell die mit Schokolade gefüllten Adventskalender eine wichtige Rolle. Am Nikolaustag und an Weihnachten glitzern und schmunzeln in den tollsten Farben kunstvoll eingewickelte Nikoläuse und Weihnachtsmänner aus Schokolade. Von dem Verpackungskünstler Christo, der 1995 den Berliner Reichstag komplett verhüllte, stammt das Zitat: „Verhüllung ist Verheißung.“, so ist es auch bei der Schokolade. Das glitzernde Äußere und das Knistern beim Auspacken steigern die Vorfreude auf den schokoladigen Genuss.
Und welche weiteren Erwartungen haben Verbraucher an die Verpackung? Sie erwarten eine unbeschadete Schokolade, die sie sicher nach Hause bringen und ggf. lagern oder direkt frisch genießen können. Es gibt aber auch praktische Anforderungen, zum Beispiel das einfache Öffnen der Verpackung, um an das Produkt und den Schokoladen-Genuss zu gelangen. Denn wer das Auspacken schwer haben will, der sollte Mütze, Schal und Handschuhe auspacken und in geselliger Runde um das erste Schokoladenstück würfeln.