Forum Nachhaltiger Kakao und Forum Nachhaltiges Palmöl veranstalten wegweisende Diskussion​

Die EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR) stand im Mittelpunkt einer Verantstaltung auf der Anuga (Allgemeine Nahrungs- und Genussmittel-Ausstellung), bei der über 70 Vertreter aus Industrie, Politik und Zivilgesellschaft zusammenkamen, um Lösungsansätze für eine entwaldungsfreie Kakao- und Palmölproduktion zu erörtern.

Diese Veranstaltung, organisiert von Forum Nachhaltiger Kakao und Forum Nachhaltiges Palmöl, bot eine einzigartige Gelegenheit für Akteure in den Lieferketten, ihre Erfahrungen zu teilen und sektorübergreifend zu lernen.

Die EUDR, ein großer Schritt der Europäischen Union im Kampf gegen Entwaldung, soll nicht nur zur Rettung der Wälder beitragen, sondern auch die Klimakrise und das Artensterben bekämpfen. Olaf Schäfer vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft betonte die Bedeutung der EUDR für die Agrarlieferketten und betonte den Wert des Erfahrungsaustauschs.

Die Herausforderung, Kleinbauern im Globalen Süden zu schützen, war ein wiederkehrendes Thema. Die Forderung nach lückenloser Rückverfolgbarkeit und Transparenz entlang der gesamten Lieferkette wurde betont, um sicherzustellen, dass Produkte aus entwaldungsfreien Quellen stammen. Evelyn Bahn vom Forum Nachhaltiger Kakao betonte, dass die Umsetzung der Verordnung nicht zu Lasten der Kakaobauern gehen darf. Ähnlich betonte Almut Feller, Vorsitzende von Forum Nachhaltiges Palmöl, die Verantwortung der EU, Kleinbauern in den Lieferketten zu unterstützen.

Die EUDR begegnet dem Risiko des Ausschlusses von Kleinbauern aus EU-Lieferketten durch partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Drittländern. Dieser Ansatz ist in der EU-Gesetzgebung einzigartig und von entscheidender Bedeutung. Lösungsansätze aus Indonesien und Côte d’Ivoire wurden präsentiert, darunter nationale Rückverfolgbarkeitssysteme und Zertifizierungsstandards.

In Deutschland werden Maßnahmen ergriffen, um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen und die Entwaldung zu stoppen. Aldo Cristiano, Vorsitzender der Fachsparte Schokolade im Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie, betonte die Bedeutung der vollständigen Rückverfolgbarkeit.

In ihrem Schlusswort hob Lisa Kirfel-Rühle vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen zur Förderung des Waldschutzes und der Nachhaltigkeit in den Lieferketten hervor. Das BMZ bietet Unterstützung für Kleinbauern und Unternehmen, um den Marktzugang sicherzustellen.

Die Diskussionen und Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung werden dazu beitragen, die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung zu fördern und die negativen Auswirkungen auf Kleinbauern zu minimieren, während gleichzeitig die Transparenz in den Lieferketten verbessert wird.