Geschichte des Schokoladen-Weihnachtsmanns
Schokolade gehört zu Weihnachten wie der Weihnachtsbaum oder der Adventskalender, und zwar in vielen Ländern der Welt. Adventskalender gehören in die Vorweihnachtszeit und begleiten mit einer täglichen kleinen Überraschung durch den Dezember. Die ersten Adventskalender mit schokoladiger Füllung gab es bereits im Jahr 1938.
Schon viel früher wurden Weihnachtsmänner und Nikoläuse aus Schokolade kreiert. Um das Jahr 1820, also vor rund 200 Jahren, sollen sich die ersten Konditoren an die künstlerisch herausfordernde und symbolträchtige Figur getraut haben und die ersten, manuell geformten Exemplare zum Verkauf angeboten haben. Diese waren, anders als heute, aus massiver Schokolade hergestellt. Wenige Jahrzehnte später schufen ebenfalls Konditoren die ersten Schokoladenhohlfiguren zur Weihnachtszeit. Doch für den Durchbruch zum Massenphänomen brauchte es die industrielle Fertigung in größeren Mengen. Dann, ab den 1950er Jahren, nahm die Erfolgsgeschichte richtig Fahrt auf und durch neue Verfahren konnte die Schokolade in verschließbare Formen gegossen werden. So entstanden die noch heute beliebten Relief-Weihnachtsmänner. Sie sind nicht hohl und zeigen ihre Struktur, wie den langen Bart, nur auf einer Seite. Die andere ist flach. Darauf aufbauend und, eine aus Dänemark stammende Erfindung nutzend, begann in der Folge die Herstellung von Hohlfiguren, die dann geschleudert werden, so dass die flüssige Schokolade innen an der Form gleichmäßig verteilt wird. So entstehen die perfekt ausgeformten und mit vielen Details verzierten kleinen Kunstwerke. Ein Verfahren, dass auch bei Osterhasen eingesetzt wird – aber immer neu auf Basis frischer Kakaobohnen – denn aus Weihnachtsmännern werden keine Osterhasen und auch nicht umgekehrt.
Heute sind Schoko-Weihnachtsmänner aus der Adventszeit nicht mehr wegzudenken. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2021 rund 160 Millionen Schokoladen-Nikoläuse und Weihnachtsmänner hergestellt. Knapp ein Drittel dieser besonderen Begleiter durch die Weihnachtszeit werden exportiert und erfreuen die Menschen in Europa und Übersee. Es gibt sie in vielen Größen, von Mini bis Maxi und in verschiedenen Sorten – etwa mit unterschiedlich hohem Kakaoanteil. Ihren ersten großen Auftritt haben sie am Nikolausmorgen, dem 6. Dezember, wenn die glitzernd eingewickelten Nikoläuse Groß und Klein erfreuen. Viele Hersteller verarbeiten auch in den Weihnachts-Produkten zertifiziert nachhaltigen Kakao.