Was steckt in Kakao?

Die getrocknete Kakaobohne – als Basis für alle Kakao- und Schokoladenprodukte – ist eine wahre Wunderfrucht: Von manchen wird sie sogar als Super-Food bezeichnet. Sie besteht rund zur Hälfte aus Kakaobutter, dem mit Abstand teuersten Pflanzenfett der Welt. Die Kakaobutter beeinflusst den Schmelz und das einzigartige Mundgefühl der Schokolade. Außerdem wird Kakaobutter zur Anreicherung in einer Vielzahl Kosmetikprodukten verwendet.

Zur anderen Hälfte besteht die Kakaobohne unter anderem aus Eiweiß (ca. 11%), Zellulose (ca. 9%), Gerbstoffen und farbgebenden Bestandteilen (ca. 6%), Wasser (ca. 5%) sowie aus einer Vielzahl an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Calcium. Hinzu kommen Vitamine B1, B2 und B6, Säuren und Geschmacksstoffe.

Gesundheitsfördernde Wirkung von Kakaoflavanolen
Spannend wird es vor allem bei den „sekundären Pflanzenstoffen“ wie den Polyphenolen. Diese galten bis vor wenigen Jahren noch als unbedeutend. Studien haben inzwischen aber ihre gesundheitsfördernde Wirkung nachgewiesen und bestimmte Kakaoerzeugnisse mit einem hohen Gehalt an Kakaoflavanolen, die zu Polyphenolen gezählt werden, dürfen sogar mit Health Claims (gesundheitsbezogenen Aussagen) werben. Im Juli 2012 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA (European Food Safety Agency) dem Zulassungsantrag eines Unternehmens zugestimmt, für sein Gesundheitsversprechen über Kakaoflavanole zu werben. Dieser lautet: „Kakaoflavanole helfen, die Elastizität der Blutgefäße aufrechtzuerhalten und tragen damit zu einem normalen Blutfluss bei.“

Eine Untersuchung des Lebensmittelchemischen Instituts (LCI) des BDSI (Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie) hat ergeben, dass ab einem Kakaogehalt von 70 Prozent in einer Tafel Schokolade die Wahrscheinlichkeit für einen entsprechend hohen Anteil an Flavonoiden groß ist, sodass der oben genannte Claim genutzt werden dürfte (WPD Moderne Ernährung heute; November 2018).

Macht Schokolade glücklich?
Bridget Jones vermittelt in ihrem Film „Schokolade zum Frühstück“ diesen Eindruck. Das ist dennoch Hollywood. Tatsächlich enthält Schokolade die Aminosäure Tryptophan, das als Ausgangsstoff für den „Glücksbotenstoff“ Serotonin dient. Auch das koffeinähnliche Theobromin hat einen leicht anregenden Effekt. Allerdings sind diese Stoffe in so kleiner Dosis in Kakao und Schokolade vorhanden, dass sie bei einem normalen Konsum keine Wirkung erzeugen.

Die Vielfalt an Aromen, die Geschmacksprofile und der einzigartige Schmelz auf der Zunge sind und bleiben das Besondere an Schokolade. Sie machen Kakao und Schokolade zu einem besonderen Genuss und in bestimmten Momenten auch zu einem persönlichen Super-Food.